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德国之声时事话题-Wenn der Kirche die Priester fehlen
日期:2012-12-10 11:13  点击:0

 

Wenn der Kirche die Priester fehlen

In Deutschland gibt es immer weniger katholische Pfarrer. Um die freien Stellen zu besetzen, werden Geistliche aus Ländern wie Indien oder Polen geholt. In ihrer neuen Heimat kommen verschiedene Problemen auf sie zu.

Bei der katholischen Kirche in Deutschland herrscht Personalmangel, denn immer weniger Männer wollen Priester werden. Viele der aktiven Pfarrer stehen kurz vor dem Ruhestand. Deshalb ist die Kirche gezwungen, Geistliche aus dem Ausland anzuwerben. Im Erzbistum Köln kommen zum Beispiel etwa 200 Pfarrer nicht aus Deutschland, sondern aus Ländern wie Indien, Polen, Nigeria oder Südkorea. Das ist fast ein Viertel aller aktiven Priester. In vielen anderen deutschen Bistümern sieht es ähnlich aus.

Die ausländischen Geistlichen haben es oft nicht leicht in den Gemeinden. Für den indischen Priester Titus Karikkassery war es zum Beispiel schwer, auf Gemeindemitglieder zuzugehen. „In meiner Heimat brauche ich keinen Termin, um eine Familie zu besuchen. Ich kann einfach hingehen, klingeln und hallo sagen“, sagt er. Für einen Besuch in seiner Gemeinde im Rheinland muss er sich dagegen eine Woche vorher anmelden.

Auch fehlende Sprachkenntnisse erschweren die Arbeit der Priester, denn viele von ihnen sprechen anfangs gar kein Deutsch. Eine Messe auf Deutsch zu halten, ist mit einiger Übung machbar – auch wenn man die Sprache nicht so gut beherrscht. Für die Arbeit als Seelsorger, der persönliche Gespräche führt, sind aber sehr gute Sprachkenntnisse nötig.

Der Einsatz ausländischer Priester wird aber nicht nur wegen sprachlicher und kultureller Probleme kritisiert. Einige Katholiken befürchten zum Beispiel, dass durch die ausländischen Geistlichen wichtige Reformen in der katholischen Kirche verhindert werden. Denn solange es noch genug Priester gibt, wird nicht über Themen wie Frauen als Geistliche oder verheiratete Priester nachgedacht.

Glossar

Geistlicher, Geistliche (m.) – eine Person, die in der Kirche ein Amt übernimmt; der Priester

auf jemanden zu|kommen – hier: mit etwas konfrontiert werden; bekommen

herrschen – hier: vorkommen; geben (im Sinne von: es gibt)

Personalmangel (m.) – das Fehlen von Mitarbeitern

vor dem Ruhestand stehen – kurz davor sein, in Rente zu gehen

aktiv – eine Tätigkeit noch ausüben

gezwungen sein – keine andere Möglichkeit haben; etwas machen müssen

jemanden an|werben – jemanden finden, der eine freie Stelle besetzen kann

Erzbistum, Erzbistümer (n.) – ein wichtiges → Bistum

Bistum, Bistümer (n.) – ein Gebiet, das ein katholischer Bischof verwaltet

Gemeinde, -n – hier: die Menschen in einem bestimmten Gebiet, die einer Kirchengemeinschaft angehören

auf jemanden zu|gehen – hier: mit jemandem Kontakt aufnehmen

dagegen – im Gegensatz zu etwas anderem

fehlend – so, dass etwas nicht vorhanden ist

machbar sein – möglich sein; kein Problem sein

etwas beherrschen – können

Seelsorger, -/Seelsorgerin, -nen – ein Priester, der durch Gespräche versucht, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen

Einsatz, Einsätze (m.) – hier: die Anstellung

Reform, -en (f.) – die Erneuerung; die Verbesserung; die Veränderung

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