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鹅妈妈德语童话:Dornröschen-5
日期:2024-01-25 11:21  点击:224

Doch er wagte nicht, sich ihr anzuvertrauen, denn er fürchtete sich vor ihr, obgleich er sie liebte. Sie entstammte nämlich dem Geschlechte der Menschenfresser, und der König hatte sie nur geheiratet, weil sie so reich war.

 

Man sprach sogar am Hofe ganz leise davon, daß sie immer noch eine Neigung zum Menschenfressen habe, und daß sie sich mit aller Gewalt zurückhalten müsse, wenn sie kleine Kinder sähe, damit sie sich nicht auf sie stürze. Deshalb wollte der Prinz ihr nichts sagen.

 

Nach zwei Jahren starb der König, und der Prinz folgte ihm nach. Jetzt machte er seine Heirat bekannt und ließ unter großen Festlichkeiten seine Frau als Königin auf sein Schloß holen. Ein herrlicher Empfang wurde ihr in der Hauptstadt bereitet, als sie mit den beiden Kindern einzog.

 

Es trug sich zu, daß der König gegen den Kaiser Cantalabutte, seinen Nachbarn, in den Krieg ziehen mußte. Er übergab die Regierung der Königin Mutter, und ließ Frau und Kinder in ihrer Obhut zurück.

 

Den ganzen Sommer mußte er im Felde bleiben. Als er aber abgereist war, schickte die Königin ihre Schwiegertochter und die Kinder in ein Landhaus im Walde, um ungestörter ihrer fürchterlichen Lust zu fröhnen. Einige Tage darauf begab sie sich selbst dorthin und sagte eines Abends zu ihrem Haushofmeister:

 

»Morgen will ich zum Mittagessen die kleine Morgenrot verspeisen!«

 

»Um Gottes Willen, Königliche Hoheit«, rief der Haushofmeister.

 

»Ich will es«, sagte die Königin; und sie sagte es, wie ein Menschenfresser, der Lust hat, frisches Fleisch zu essen. »Ich will sie sogar mit Roberttunke essen!«

 

Als der arme Mann sah, daß man mit einer Menschenfresserin nicht gut spaßen könne, nahm er sein großes Messer in die Hand und ging hinauf in das Zimmer der kleinen Morgenrot. Diese war gerade vier Jahre alt, und sie warf sich tanzend und lachend ihm an den Hals und bat ihn um Süßigkeiten. Da fing er an zu weinen, und das Messer fiel ihm aus der Hand. Er ging hinunter in den Stall, schlachtete ein Lämmchen und bereitete es mit einer so guten Tunke zu, daß seine Herrin ihm versicherte, sie habe noch nie etwas so Gutes gegessen.

 

Gleichzeitig hatte er die kleine Morgenrot fortgetragen und seiner Frau übergeben, damit sie dieselbe in seinem Hause verberge, das hinter dem Stalle lag.

 

Acht Tage später sagte die Königin zu ihrem Haushofmeister:

 

»Ich will den kleinen Tageshell zum Abendbrot essen!«

 

Er erwiderte nichts und war fest entschlossen, sie ebenso wie das erstemal zu täuschen. 
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